Online Seelsorge und Beratung in Zeiten von Covid-19
Reiner Dienlin
In Zeiten eingeschränkter Möglichkeiten zur persönlichen Begegnung fragen sich Seelsorger und Berater, wie sie ihren Mitmenschen noch dienen können.
Gott sei Dank bietet uns die Computer- und Internet-Technik manche Möglichkeiten, seelsorgerliche und beratende Begegnungen und Kontakte aufrechtzuerhalten oder gar neue anzubahnen.
Empfehlungen auszusprechen, ist ein Balance-Akt: Einerseits keine Werbung für Unternehmen und Anbieter machen. Andererseits Erfahrungen austauschen. Folgende drei Plattformen werden immer wieder genannt: ‚Skype‘, ‚Teams‘ und ‚Zoom‘. Alle drei Plattformen stammen von US-amerikanischen Unternehmen.
Unabhängig von der unterschiedlichen Eignung der verschiedenen Programme und Plattformen haben wir als Seelsorger und Berater stets auch Fragen des Datenschutzes zu beachten. Einige der technischen Möglichkeiten lassen sich bei Anwendung geeigneter Einstellungen auch konform mit den Bestimmungen des Datenschutzes (DSGVO) einsetzen. Seelsorgerliche Inhalte gehören zu den ‚besonderen Daten‘, die die DSGVO unter ihren besonderen Schutz gestellt hat.
Bei dieser Gelegenheit: Auch per WhatsApp könnte man technisch gesehen Seelsorge und Beratung per Video anbieten. Aber WhatsApp ist unter Geschichtspunkten des Datenschutzes ein ‚NoGo‘!
Zum Beispiel ist Skype auch im privaten Bereich relativ weit verbreitet. Jedoch sind unbedingt Einstellungen vorzunehmen, um die Anforderungen des Datenschutzes und viel mehr, im Schutz des Seelsorgegeheimnisses Rechnung zu tragen.
Die Software und Plattform Teams von Microsoft bietet noch mehr Möglichkeiten. In einem Seelsorge- und Beratungsgespräch können unmittelbar am Bildschirm zum Beispiel auch Ergebnisse eines psychologischen Tests miteinander besprochen werden. Der Seelsorger und Berater kann auf dem Bildschirm seines PCs mit dem Mauszeiger zum Beispiel Merkmale der Persönlichkeit hervorheben und der Klient sieht dies auf seinem Bildschirm. Beide, Ratsuchende und Seelsorger können sich auf jeweils ihrem Bildschirm parallel sehen und in die Augen schauen.
Weitere Aspekte sind Kosten für den Seelsorger und Berater auf der einen Seite und für den Ratsuchenden auf der anderen Seite. Und weiterhin sollen die Anfangs- und Einrichtungshürden so gering wie möglich sein.
Aufgrund eines Rahmenvertrages mit dem ACC, dem Verband christlicher Berater, bietet Reiner Dienlin Seelsorgern und Beratern, die vom ACC akkreditiert sind, Hilfestellungen als sogenannter externer Datenschutzbeauftragter an. Er gibt u.a. Hinweise, was z.B. bei der Nutzung der genannten Plattformen mit Bezug auf den Datenschutz zu beachten ist.
Kontakt: dienlin@w3-beratung.org